Ein halbes Jahrhundert Aitracher Narrenzunft

Die umfangreiche Geschichte der Narrenzunft Aitrach wird derzeit im Rathaus der Illertalgemeinde in Wort, und Bild sowie mit “Häs”-Modellen im bunt geschmückten Rathausuntergeschoss dargeboten. Vor 50 Jahren erfolgte der Beitritt als Mitbegründer in den Schwäbisch-Alemannischen Narrenring. Damit wurde der Wandel von einer lockeren Faschingsgemeinschaft zu einem eingetragenen Fasnet-Verein vollzogen. Seitdem existiert auch die Maskengruppe “Roiweible”, die in einer dreizehn köpfigen Gruppe erstmals bei einem Umzug gemeinsam von Holzknechten und Hirtenbuben, sowie Prinzenpaar, Gardemädchen und Zunfträten ihren ersten öffentlichen Auftritt bestritten.

Zur Eröffnungsveranstaltung einer, heuer im Jubiläumsjahr, langen närrischen Saison begrüßte Bürgermeister Thomas Kellenberger im mit bunten Girlanden bedachten Rathausfoyer zahlreiche Besucherinnen und Besucher zu Fanfarenklängen mit dem Aitracher Narrenruf “No it hudla Ofanudla” und lobte die große Leistung des Vereins für die Gemeinde. Ein Glücksfall und eine Erfolgsgeschichte für Aitrach, zu der auch der Neubau einer Festhalle im Gründungsjahr beigetragen habe. Laut, eng und lustig war die Stimmung im proppenvollen Foyer, da war selbst für die Getränke darbietenden Mädchen der Teeniegarde kaum ein Durchkommen.

Zunftmeister Wolfgang Halder erinnerte an die Anfänge der Aitracher Faschingsgeschichte, die in den 1920ger Jahren mit Umzügen und Ballnächten in Turnhallen und Lokalen begann und nach den Kriegsjahren 1950/51 von Mitgliedern der Turnabteilung wiederentdeckt und –belebt wurde. Einer der Teilnehmer war damals Karl Münsch, der bereits in den 20ger Jahren im Umzug mitlief und die Ausstellung mit einem launischen Gedicht zum Thema Fasnet bereicherte. Der Heimatdichter, der demnächst seinen 95. Geburtstag feiert, prägte Jahrzehnte lang mit seinen legendären Büttenreden die Aitracher Fasnet.

Die Narrenzunft Aitrach habe sich in der Vergangenheit bestens organisiert und strukturiert, so Zunftmeister Halder. Halder hat 1993 die Nachfolge von Richard Striegel und dem Gründungsmitglied Hans Katzenberger angetreten. Sie alle standen für Kontinuität und Bewährung der traditionellen “Dorffasnet”, bei der heimische Vereine und  Firmen sowie Interessengruppen in geschmückten, fantasievollen Festwagen aktuelle Ereignisse aus Politik und Gesellschaft präsentieren. Zur Maskengruppe “Roiweibla” stießen 1983 die" Kellaweible”, ein Jahr später sorgte die Musikgruppe Illertal-Schalmeien für musikalische Unterstützung, wie auch die Treherzer Musikkapelle. Musikalisch sind auch der Fanfarenzug (seit 1974) und die Lumpenkapelle (1997) unterwegs, und vervollständigt wird das Narrenzunftensemble heuer mit dem Zunftrat, der Prinzengarde mit dem Prinzenpaar Janine und Yannik sowie dem Kinderprinzenpaar Anna und Jannik und der Teeniegarde.

Alle werden ihre Auftritte bei verschiedenen Veranstaltungen in der Festhalle und beim Narrensprung durch die Illertalgemeinde am Samstag, dem 2.März, Fasnetfreude und gute Laune vermitteln.

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